Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau

Das Konzentrationslager Auschwitz wurde weltweit zum Symbol für Holocaust, Völkermord und Terror. Es wurde Mitte 1940 in der Vorstadt der polnischen Stadt Oświęcim gegründet, welche an das Deutsche Reich angeschlossen worden war. Die Stadt erhielt den deutschen Namen „Auschwitz“, ebenso wurde das Lager in der Nähe der Stadt genannt: Konzentrationslager Auschwitz.
Ausschlaggebend für die Einrichtung des Lagers war die steigende Zahl der von der deutschen Polizei festgenommenen Polen und – damit verbunden – die überfüllten Gefängnisse.

Anfangs war es als Konzentrationslager konzipiert, wie es sie schon seit Anfang der 30er Jahre im Rahmen des nationalsozialistischen Terrorsystems gab. Diese Funktion erfüllte es auch während seines gesamten Bestehens, auch nachdem es ab 1942 zum größten Ort der Massenvernichtung der Juden wurde. Das Lagerpersonal stellten Mitglieder der SS (Schutzstaffel), der nationalsozialistischen Eliteeinheit, deren ursprüngliche Aufgabe der Schutz von nationalsozialistischen Parteiversammlungen war.

Mit der Zeit wuchs die Bedeutung der SS im Dritten Reich außerordentlich und sie wurde zu einer Organisation, die verschiedene militärische, polizeiliche und administrative Funktionen erfüllte und die auch das Personal der Konzentrationslager stellte.

Auschwitz erfüllte während seines gesamten Bestehens die Funktion eines Konzentrationslagers und wurde mit der Zeit zum größten deutschen Lager.
In der ersten Zeit schickten die Okkupationsmächte vor allem polnische politische Häftlinge nach Auschwitz, die für besonders gefährlich befunden wurden, darunter gesellschaftliche und geistige Führungspersonen, Vertreter der Intelligenz, Kultur und Wissenschaft, Mitglieder der Widerstandsbewegung und Offiziere.

Der erste Transport mit 728 polnischen politischen Häftlingen aus dem Gefängnis in Tarnów erreichte Auschwitz am 14. Juni 1940. Er markiert den Beginn des Lagerbetriebes. Während des gesamten Bestehens des Lagers inhaftierten die Nationalsozialisten Polen in Auschwitz. Ins Lager kamen auch Menschen, die bei Razzien und Umsiedlungsaktionen festgenommen wurden, manchmal ganze Familien, beispielsweise im Falle der Umsiedlung von Polen aus dem Gebiet Zamość, welches zur Ansiedlung von Deutschen vorgesehen war, sowie während des Warschauer Aufstandes 1944.
Mit der Zeit begannen die Deutschen auch Häftlinge aus anderen besetzten Ländern nach Auschwitz zu schicken, darunter auch Roma und sowjetische Kriegsgefangene. Sie wurden registriert und nummeriert.

Von 1942 an wurden auch diejenigen jüdischen Deportierten aus den für die Vernichtung bestimmten Massentransporten ins Konzentrationslager geschickt, die während der Selektionen von den SS-Ärzten für arbeitsfähig befunden wurden. Von insgesamt mindestens 1,3 Millionen nach Auschwitz deportierten wurden etwa 400.000 registriert und in das Konzentrationslager gebracht, darunter etwa 200.000 Juden, 150.000 Polen, 23.000 Roma, 12.000 sowjetische Kriegsgefangene und 25.000 Häftlinge anderer Herkunft.
Mehr als die Hälfte kam durch Hunger, über die Kräfte hinaus gehende Arbeit, Terror, Exekutionen sowie durch die Lebensbedingungen im Lager, Krankheiten und Epidemien, Strafen, Folter und verbrecherische medizinische Experimente um. Etwa 200.000 Häftlinge wurden in andere Konzentrationslager transportiert, wo ein großer Teil umkam.

Im Moment der Befreiung befanden sich ca. 7.000 Menschen im Lager.



Quelle: http://auschwitz.org/en/more/german/